Eine Schneckenpumpe (auch genannt Archimedische Schraube) befördert Wasser oder schlammhaltige Flüssigkeiten nach dem archimedischen Prinzip. Eine spiralförmige Schnecke dreht sich in einem schräg gestellten Rohr oder Trog und hebt dabei das Fördermedium schonend nach oben. Große Mengen an Flüssigkeit oder flüssig-festem Gemisch können so kontinuierlich auf eine definierte Höhe gebracht werden. Durch die langsame Drehzahl arbeitet die Pumpe sehr robust und ist auch für unregelmäßige Zuläufe gut geeignet.

Schneckenpumpen werden hauptsächlich als geschlossene Rohrschnecken oder offene Trogschnecken gebaut. Bei der Rohrschneckenpumpe dreht sich ein innenliegendes Kernrohr mit aufgeschweißten Schneckenwindungen in einem äußeren Rohrmantel. Diese geschlossene Bauweise benötigt kein zusätzliches Betonbett und ist ideal zum Nachrüsten in bestehenden Pumpenschächten. Die Trogschneckenpumpe arbeitet dagegen ohne äußeres Rohr: Hier ist die Schraube offen in einem von einem Beton- oder Stahltrog gebildeten Kanal platziert. Durch diese Bauart kann das Wasser am oberen Ende der Schnecke im bauseitigen Ablaufgerinne abgeführt werden.

Schneckenpumpen lassen sich meist unkompliziert in bestehende Anlagen integrieren. Insbesondere Rohrschneckenpumpen mit festem Außenrohr lassen sich in vorhandene Zulaufbauwerke einbauen, da kein zusätzliches Betonbett erforderlich ist. Für Neubauten liefert man oft vorgefertigte Kompakt- oder Stahltröge, in die die Schnecke eingebaut wird und als gesamte Einheit ins Bauwerk gehoben.

Schneckenpumpen haben mehrere Vorteile: Sie arbeiten robust und zuverlässig auch unter rauen Bedingungen. Anders als viele Kreiselpumpen verstopfen Schneckenpumpen nicht so leicht, da sie Feststoffe und Fasern mitfördern. Die langsame Drehzahl und das volumetrische Förderprinzip schonen das Fördergut (z. B. lebende Organismen) und machen die Pumpe trockenlaufsicher und selbstregulierend. Das heißt, der Volumenstrom passt sich bei schwankendem Zulauf automatisch an. Die Kombination aus hohem Wirkungsgrad, geringer Wartung und einfacher Bauweise macht Schneckenpumpen besonders wartungsfreundlich und kosteneffizient. Insgesamt ergeben sich gegen­über Kreisel- oder Exzenterschneckenpumpen oft niedrigere Betriebs- und Lebenszykluskosten bei gleicher Förderaufgabe.

Die Wahl der Schneckenpumpe richtet sich nach dem Reinigungsgrad des Mediums. Bei ungereinigtem Rohabwasser empfiehlt sich eine offene Stahl- oder Betontrogschnecke, da sie robust ist und grobe Bestandteile problemlos handhabt. Bei vorgereinigtem Abwasser sind alle Bauarten möglich, einschließlich der geschlossenen Rohrtrogschnecke, da hier der Feststoffanteil geringer ist. Für Rücklaufschlamm eignen sich ebenfalls alle Varianten, wobei die geschlossene Rohrtrogschnecke aufgrund ihres platzsparenden Designs, der besseren Geruchsbindung und höheren Energieeffizienz meist die wirtschaftlichste Wahl ist.